Was macht diese Sendungen eigentlich so erfolgreich?

Seit vielen Jahren gehören sie mittlerweile zur „normalen“ TV Landschaft dazu. Jedes Programm, ob öffentlich-rechtlich oder privat hat eine im Programm und in jeder findet man entweder einen prominenten Maestro oder Prominente „tun es“ um die Wette begleitet unter der Aufsicht eines Moderators: kochen, braten, backen, rühren, stampfen, filetieren und pochieren. Kochshows erzielen anscheinend hohe Einschaltquoten.

Da steht der berühmte Nachwuchsschauspieler am Döner Grill und die ehemalige Ministerin am Wok Herd, oder aber Hinz und Kunz, also „Leute, wie Du und Ich“ brutzeln um die Wette. Was aber machen diese Sendungen so beliebt? Nun, zu einem sind sie nicht mehr so personenzentriert, wie einst Biolek’s Köcheleien (der mittlerweile übrigens sogar eine Honorar Professur an der Kunsthochschule für Medien in Köln aufweisen kann) und zum anderen wird hier ersetzt, was anderswo im Alltag des Homo Digitalis fehlt: Familien. Familienverbände sind in den letzten Jahrzehnten immer kleiner geworden oder kommen gar nicht mehr zustande.

Zwar sind die heutigen Mittvierziger erfolgreich in Beruf und Karriere, doch das, was sie selbst noch aus ihrer Kindheit her kennen ist auf dem Weg dahin verloren gegangen: die eigene Frau oder der eigene Mann, die Mutter, die Großmutter, Großvater, Kinder und Enkel, alle unter einem Dach oder zumindest vereint durch regelmäßige Familientreffen, bei denen man lacht, zusammensitzt und sich unterhält. Treffen, bei denen sich wieder einmal gegenseitig aus irgendeiner Patsche geholfen wird, wo man zusammen Dias anschaut und vor allem zusammen kocht und isst. Die virtuelle Ersatzwelt hat nicht bei den in den 80er Jahren aufkommenden Soap-Operas aufgehört, sondern schlägt weiter ihre Bahnen – und zwar in den Kochshows. Wen wundert’s? Irgendeinen Preis muss man halt für den Fortschritt zahlen, das war doch klar, oder? Bon Appetit!

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